Ein Spezialist für „Letzte Worte“

Schauspieler Alexander Wilß veröffentlicht ersten Monolog als Hörstück

 Den Paderbornerinnen und Paderbornern ist Alexander Wilß vor allem als Schauspieler des hiesigen Theaters und als Sounddesigner alias Musikmeister Miller der Paderborner Kulturszene bekannt. Nun stellt sich Wilß dem Paderborner Publikum auch als Autor vor. Zusammen mit Schauspielerin Eva Brunner hat er mit „Rabelais‘ Rosen Oder ‚Mehr Licht!‘“ seinen ersten großen Monolog am Theater Paderborn vertont.

Rabelais ist Spezialist, ein Spezialist für „Letzte Worte“. Er ist dafür verantwortlich, gewissenhaft alles aufzuzeichnen, was die Sterbenden kurz vor ihrem Tode noch gesprochen und gesehen haben. Nun befindet sich Rabelais in einem Warte-, in einem Zwischenraum. Er hat einen Termin im Zimmer nebenan. Dort soll er sich rechtfertigen. Bislang hat er seine, ihm übertragene Aufgabe stets genauestens erfüllt. Doch nun kommt er ins Alter. Er kann sich nicht mehr recht erinnern, verwechselt Namen und vertauscht Zitate. Die Zuhörer:innen tauchen dabei tief in die Gedankenwelt Rabelais‘ ein und begleiten ihn in seinen Sorgen und Nöten.

Alexander Wilß, der seit seinem 18. Lebensjahr schreibt und dies auch mit seiner Arbeit als Schauspieler verknüpft, hat ein Jahr an „Rabelais‘ Rosen“ geschrieben. „Beim Schreiben dieses Monologs stellten sich mir folgende Fragen: Was waren nun wirklich Goethes letzte Worte, welche könnten es gewesen sein? Und: Wer dokumentiert sie, diese letzten Worte? Wer ist das und auf welche Art wird das zuletzt Gesagte vermerkt? Was für ein Mensch ist das, der sich die letzten Worte, nicht nur die von Herrn Goethe, einzuprägen hat und diese dann weitergibt an künftige Generationen? So kam ich auf Rabelais“, beschreibt er.

Dieser wird in dem 40-minütigem Hörstück von Eva Brunner gesprochen, die als Gastschauspielerin dem Paderborner Publikum durch diverse Rollen bekannt ist und jüngst den Theaterpreis der Theaterfreunde Paderborn für herausragende künstlerische Leistungen erhielt. Alexander Wilß war bei der Vertonung nicht nur für den Text verantwortlich, er führte auch Regie.

Der Monolog ist ab sofort kostenfrei auf dem YouTube-Kanal des Theater Paderborn zu hören. https://www.youtube.com/watch?v=KR-JYVl-DHU

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